Ausbildung von Experten für Auslandseinsätze

THW-Einsatzkräfte werden bei Auslandseinsätzen – sei es im Rahmen von Soforteinsätzen oder langfristigen Projekten – mit komplexen Aufgaben konfrontiert. In speziellen Trainings und Lehrgängen bereiten sich die Helferinnen und Helfer auf mögliche Situationen und Schwierigkeiten vor.

Zu den THW-Auslandslehrgängen gehört zum Beispiel der Lehrgang „Einsatzgrundlagen Ausland“ (EGA). Diesen müssen Helferinnen und Helfer absolvieren, bevor sie weitere THW-Auslandslehrgänge besuchen und für das THW an Auslandseinsätzen teilnehmen können. Der Lehrgang vermittelt den Teilnehmenden wichtiges Basiswissen für internationale Einsätze und weitere internationale Lehrgänge. Zu den Inhalten gehören u. a.:

  • Grundlagen der humanitären Hilfe
  • Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren
  • Persönliche Vorbereitung auf den Auslandseinsatz
  • Medizinische Vor- und Nachsorge
  • Umgang mit psychischer Belastung
  • Sicherheit im Einsatz
  • Funk
  • Satellitenkommunikation
  • Interkulturelle Kommunikation


Nach dem theoretischen Teil des Lehrgangs folgt eine 24-stündige Einsatzübung, in der die Teilnehmenden das theoretische Wissen in die Praxis umsetzen müssen. Der Lehrgang schließt mit einer schriftlichen Prüfung ab.

Seit dem Jahr 2001 existiert das Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union. Seit 2004 gehört auch ein Trainingsprogramm zum Katastrophenschutzverfahren. Die Lehrgänge werden von Trainingszentren verschiedener europäischer Bevölkerungsschutzorganisationen angeboten. Sie bieten den Teilnehmenden je nach Kurs einen Einblick in das Katastrophenschutzverfahren der EU, operatives Management, Sicherheit, Informationsmanagement, internationale Koordinierung und Erkundung. Seit vielen Jahren führt das THW auch Lehrgänge im Auftrag anderer Akteure durch: zum Beispiel den „Operational Management Course“ (OPM) der Europäischen Union, den Workshop on Emergency Management (WEM) des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) sowie die einwöchige Übung OpEx Bravo des UN-Welternährungsprogramms (WFP), die Telekommunikationsexperten auf Hilfseinsätze in Krisengebieten vorbereitet. Damit leistet das THW einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung internationaler Hilfskräfte und stärkt die Einsatzbereitschaft der internationalen Gemeinschaft.

Um an den THW-Auslandslehrgängen teilnehmen zu können, müssen THW-Helferinnen und -Helfer einige Grundvoraussetzungen erfüllen. Hierzu gehören:

  • Erfolgreich abgeschlossene THW-Grundausbildung
  • Vom Auslandsreferat genehmigter Antrag auf Aufnahme in die Auslandsdatenbank
  • Entsprechender aktueller Impfstatus
  • Nachweis über den Besuch der Online-Lehrgänge „Basic Security in the Field“ und „Advanced Security in the Field“


Darüber hinaus sollten Einsatzkräfte über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen. Einsatzkräfte, die sich für Auslandseinsätze qualifiziert haben, werden in der Auslandsdatenbank erfasst. So kann das THW im Fall einer Katastrophe schnell reagieren und Einsatzkräfte entsprechend ihrer Qualifikation und Verfügbarkeit gezielt ansprechen und entsenden.

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