Ausbruch der Geflügelpest in Frommetsfelden (Leutershausen)

Am Sonntag, den 12. März 2023 wurde der THW-Ortsverband Dinkelsbühl im Laufe des Vormittags vom Veterinäramt des Landkreises Ansbach angefordert. Anlass war der dringende Verdacht auf einen Ausbruch der tödlich verlaufenden Geflügelpest auf einem Putenmastbetrieb in Frommetsfelden im Landkreis Ansbach. Der Einsatzauftrag lautete, die im Ortsverband vorgehaltene Dekontaminationsanlage für Fahrzeuge aller Art auf dem betroffenen Betrieb aufzubauen und während der Keulung und Entsorgung der Tiere zu betreiben. Sehr schnell war klar, dass es sich dabei um einen mehrtägigen Einsatz für den Ortsverband handeln wird.

Nach der Alarmierung der Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes galt es zunächst, das erforderliche Material und die Gerätschaften auf Mzkw und MLW IV des OV zu verladen. Da hinsichtlich der Stromversorgung auf dem Betrieb bzw. am Standort für die Dekontaminationsanlage keine genauen Informationen vorlagen, wurde zusätzlich für eine evtl. notwendige autarke Absicherung der Stromversorgung und für die Ausleuchtung der Einsatzstelle die Netzersatzanlage NEA 50 ebenfalls für den Einsatz mit vorgesehen.

Am frühen Nachmittag machte sich dann ein Fahrzeugkonvoi des Ortsverbandes, bestehend aus dem MTW des Zugtrupps, GKW I mit EGS-Anhänger, Mzkw, MLW IV mit NEA 50 und dem MTW OV auf den Weg nach Frommetsfelden. An der Einsatzstelle angekommen, wurde nach der durchgeführten Erkundung und in Abstimmung mit dem Veterinäramt mit dem Aufbau der Dekontaminationsanlage begonnen.

Dafür wurde zunächst ein Rahmen für die Auffangwanne aus vorgefertigten Kanthölzern zusammengeschraubt und diese dann mit einem Schutzvlies und einer zweifachen Folienlage ausgelegt. Gleichzeitig begannen weitere Helfer mit dem seitlichen Aufbau des Gerüstsystems, an dem dann die Rohre für die Sprüheinrichtung befestigt wurden. Ein dritter Trupp bereitete den Einsatz der erforderlichen Pumpen und des Schlauchmaterials vor.

Seitens der Feuerwehr wurden IBC-Behälter zur Verfügung gestellt, in denen zum einen die Kontaminationslösung angemischt wurde und in die nach durchgeführter Fahrzeugdekontamination die in der Auffangwanne angesammelte Flüssigkeit abgepumpt wurde.

So konnte bereits am späten Sonntag Nachmittag das erste Fahrzeug, das den Betrieb verlassen hat, dekontaminiert werden. Dies begann erst in einer Vorreinigung des Fahrzeugs mit einem Hochdruckreiniger, um den groben Schmutz von den Reifen und dem Fahrzeug zu entfernen. Danach sprühten Helfer in Schutzanzügen und mit Atemmasken ausgerüstet die schwer zugänglichen Stellen des Fahrzeugs wie Radkästen und Unterseite der Entsorgungscontainer mit der dekontaminierenden Flüssigkeit ein. Anschließend fuhr dann das Fahrzeug mit ganz langsamer Fahrt durch die Anlage, wo es rundherum über besondere Düsen mit der Flüssigkeit angesprüht wurde. Nach einer Einwirkzeit von mindestens 30 Minuten konnte das Fahrzeug den Hof in Richtung Tierkörperbeseitungsanlage verlassen. Auf diese Art und Weise wurde gewährleistet, dass kein Virus mit den Fahrzeugen aus dem Hof mit hinausgenommen wurde. Dem THW oblag es dabei zudem, die Angaben zu den Fahrzeugen und die jeweiligen Zeiten der Dekontamination detailliert zu dokumentieren.

Am folgenden Montag und Dienstag wurden dann auf diese Art und Weise an die 20 Fahrzeuge behandelt. Dabei waren an diesen beiden Tagen die Helfer im Zweischichtbetrieb im Einsatz. Für die notwendige Absperrung der Zufahrtsstraßen zur Einsatzstelle sorgte die örtliche Feuerwehr. Am späten Dienstagabend war dann das letzte Fahrzeug dekontaminiert.

Am Mittwoch Vormittag konnte mit der Reinigung und dem Rückbau der Anlage begonnen werden, was im Laufe des Nachmittags mit der Rückkehr in die Unterkunft in Dinkelsbühl zum Abschluss kam.

Während der Dauer des Einsatzes an der Einsatzstelle hat der THW-Ortsverband Dinkelsbühl auch die Verpflegung der THW-Helfer und der Feuerwehrkräfte übernommen.

Am Donnerstag waren dann noch einige Helfer mit weiteren Reinigungsarbeiten des eingesetzten Materials und der Fahrzeug sowie dem Einlagern der Anlage in der Halle des Ortsverbandes beschäftigt.

Insgesamt waren bei dem 5 Tage andauernden Einsatz an die 20 Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbandes Dinkelsbühl im Einsatz. Dabei hat der Ortsverband Dinkelsbühl erneut seine Schlagkraft und fachliche Expertise beeindruckend unter Beweis gestellt.


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